Ironman Thun

Ironman Thun 2022

Als Jugendlicher habe ich erstmals im TV mitbekommen, dass es so etwas Verrücktes wie den Ironman gibt. Unglaublich, wie kann man nach 3,8 km schwimmen und 180 km Rad fahren, noch einen Marathon von 42,2 km rennen!? Jahrzehnte später fand ich die Antworten. Im Alter von 47 Jahren hatte ich meinen ersten Ironman erfolgreich bestritten.

Seit dem 10. Juli 2022 darf ich mich dreifacher Ironman-Finnischer nennen und habe die Qualifikation für die Ironman WM in Hawaii geschafft.

Um so etwas zu erreichen, braucht es ein klares Ziel und den Entschluss es zu verfolgen. Auf diesem Niveau Sport zu treiben, gibt mir als Schlafberater, immer wieder das Bewusstsein, wie wichtig erholsamer Schlaf für die Regeneration und Leistungsfähigkeit ist. Jeder Sportler sollte wissen, «Stärker werden wir nicht im Training, stärker werden wir in der darauffolgenden Regeneration, im Schlaf». Schlaf ist das Fundament unserer Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Ironman Thun 2022

Hindernisse gehören scheinbar dazu.
Nach dem letztjährigen erfolgreichen Finnischen im vorderen Viertel der AK Rangliste, setzte ich mir das primäre Ziel für den Ironman 2022, das Laufen und meine Marathonzeit zu verbessern. Eine Top- 20. Klassierung war im Visier. Ende Oktober fing ich mit dem entsprechenden Lauftraining an. Leider zu früh und zu intensiv - was mir mein Körper zu verstehen gab. Der linke Fuss schmerzte immer mehr und war – wie sich herausstellte - kurz vor einem Ermüdungsbruch. Daher absolvierte ich am 20. Dezember mein letztes reguläres Lauftraining. Von Februar bis Ende April stand Aquajogging und Anti-Gravitation Laufband auf dem Programm.

Das Positive an der ganzen Situation war, dass ich stärker im Schwimmen und Radfahren geworden bin. Daher war das Ziel nicht mehr, den Marathon schneller zu beenden. Das neue Ziel war primär, die Chancen zu erhalten, an den Start zu gehen, die Schwimm- und Radleistung zu toppen und den Marathon laufen zu können.

Mein Trainingsplan konnte ich seit Ende April zu 100% umsetzen. Was meine Ernährung betrifft, habe ich mich extern beraten lassen. Dadurch hatte ich mein Gewicht etwas weniger gesenkt, doch ich habe einen stabileren Energielevel erreicht.

Die zwei Wochen vor dem Rennen waren weniger trainingsintensiv. Durch diese Belastungsänderung hatte ich oft das Gefühl, krank zu werden. Doch «just» auf den Samstag und den Renn-Sonntag war das Gefühl wieder gut. Ich hatte sechs Stunden erholsamen Schlaf in meinem Wasserbett. Um 03:15 Uhr war «Tagwach». Zum Frühstück gab es Haferbrei. Die Wettkampfnahrung hatte ich schon am Vorabend bereitgestellt. Das gab mir einen stressfreien Morgen und genügend Zeit, noch meine Sponsoren beim Sponsoren-Frühstück zu treffen.

 

Ironman-Rennverlauf

Schwimmen: Angestrebte Ideal-Zeit 1:05 h

Um 06:45 Uhr war, bei super schönem Wetter, mein Schwimmstart. Trotz einigen Rangeleien mit anderen Schwimmern unterwegs, war meine Leistung mit einer Zielzeit von 1:06:53 solide. Ein direkter Vergleich zum Vorjahr ist nicht möglich, da im 2021 die Strecke ca. 800m zu kurz war. Doch ich war jetzt mit einer schnelleren Pace unterwegs. Für den Wechsel aufs Rad, benötigte ich zu viel Zeit (6:05). Meine Socken haben sich richtig gesträubt, an meine Füsse zu kommen. Da ist in Zukunft noch Zeitpotenzial vorhanden.

Rad: Angestrebte Ideal-Zeit 5:30 h
 

Fahren nach Watt-Leistung war die Devise. Diesen Wert wurde anhand der Trainingseinheiten, von meinem Coach, Distel Pipe, festgelegt.  Auf der ersten Runde waren meine Beine nicht locker. Meinen angestrebten Druck halten zu können, war recht anstrengend. Endlich, nach 1,5 h funktionierte mein Stoffwechsel super und die Beine bewegten sich fast wie von selbst.

Nach der ersten Runde (90km) war ich voll auf Kurs und 1 min vor dem Zeitplan (2:44).

Die zweite Runde startete gut und lief auch bis zum Zwieselberg einwandfrei. Durch eine Unachtsamkeit von mir, habe ich einen Mitstreiter, der vor mir angehalten hatte, zu spät wahrgenommen. Leider habe ich ihn gestreift und bin gestürzt. Zum Glück hat es uns beiden nicht allzu viel getan und ich konnte das Rennen fortsetzen. Eine blutende Hand und einen schmerzenden Unterarm haben meinen Renn-Rhythmus etwas unterbrochen.  Ansonsten ist mein Rennen wieder rund gelaufen und ich konnte das Ziel in 5:37:32, mit einer kleinen Verspätung von gut 7 min, erreichen. Im Vergleich zum Vorjahr war ich 6 min schneller.

Der Marathon: Angestrebte Ideal-Zeit 3:50:00

Der Wechsel auf die Laufstrecke war mit 3:25 gut geglückt. Die ersten 18 km gingen gut und stabil. Das Ziel war in der ersten Marathonhälfte etwas über der angestrebten Zeit zu laufen und dann in der zweiten Hälfte zu steigern. Ab Kilometer 20 spürte ich, dass eine Steigerung nicht möglich war. Es hatte oft viel Gegenwind und ich musste aufpassen, nicht in Krämpfe rein zulaufen.

Der Fokus lag neu darauf, den Marathon durchzuhalten. Es war hart! Wie hart es wirklich war, konnte man an den verhältnismässig vielen Athleten sehen, welche am Gehen waren. Ein Restziel blieb noch bestehen. Ich wollte den Marathon noch unter vier Stunden beenden. Dieses Ziel und die vielen «Iron-Fans» haben mich weiter motiviert und bei der Stange gehalten. Die letzten 4 km konnte ich mich nochmals steigern (Pace 4:40/km). Leider hat auch das nicht ganz gereicht und ich erreichte eine Endzeit von 4:01:13. Dies ist knapp 5 min schneller als letztes Jahr.

Eigentlich müsste ich frustriert sein, weil ich meine Ideal-Ziele verfehlt habe!? Doch dank diesen Zielen machte ich eine Punktlandung und erreichte mein Hauptziel, Top 20 in meiner Kategorie, genau. Auch die Qualifikation für an die WM in Hawaii habe ich geschafft. Das ist ein Traum von vielen Ironman Athleten. So gross meine Freude über diese Qualifikation war, so gross war auch mein Bewusstsein für meine Gesundheit und Sinn des Ganzen. In knapp drei Monaten wieder so eine Belastung für meinen Körper, wäre zum jetzigen Zeitpunkt zu viel. Die entsprechende Leistung abzurufen, unrealistisch und die Kosten für das ganze Projekt zu kostenintensiv. Zudem habe ich neben meinem Geschäft und Sport noch ein Privatleben, das durchaus die höchste Priorität verdient.

Warum mache ich Ironman Langdistanz-Triathlon?

Als Schlafberater erhalte ich mir durch diesen Sport das Bewusstsein hoch, wie wichtig guter Schlaf für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist. Zudem gibt es eine coole Dynamik, Leidenschaft und Feuer in mein Leben. Vielleicht motivieren meine Aktivitäten andere Leute zu mehr Bewegung, mehr Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit und genügend Mut und Biss, sich Ziele zu setzen und diese zu verfolgen. Ich wünsche es mir.

Ironman
Daniel Schärz

Es gibt viele Ziele und viele Wege, diese zu erreichen. Zu jedem gehört aber ein gesunder Schlaf. Willst du hierzu mehr wissen, rufe mich an und vereinbare einen Beratungstermin in meinem Geschäft an der Frutigenstrasse 46A in Thun.